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25 Jahre Syna

Gleichstellung

Dank kämpferischer Gewerkschafterinnen nehmen Gleichstellungthemen in der Gewerkschaft und der Gesellschaft eine zentrale Rolle ein. Das war jedoch nicht immer so: Anfangs fristeten sie eher ein Schattendasein.

«Die Gleichstellung war schon in den Verbänden vor der Gründung von Syna ein Thema», erinnert sich Elvira Wüthrich, damals Mitglied beim Landesverband Freier Schweizer Arbeitnehmer LSFA, einem Vorgängerverband von Syna. «An der alljährlichen Frauenkonferenz hielten wir Podien zu frauenpolitischen Themen wie gleicher Lohn oder Frauen in Führungspositionen.» Themen, die bis heute nicht an Aktualität eingebüsst haben

Männerwelt Gewerkschaft

Doch mehr als zarte Vorläufer einer Frauenbewegung in der Gewerkschaft waren diese Konferenzen nicht. Die Gesellschaft war sehr männlich dominiert, das zeigte sich damals auch in den Gewerkschaften. So mussten sich die Frauen auch bei Syna ihre Stellung erkämpfen. «Am Anfang haben wir Gewerkschaftsfrauen die Frauenkommission ins Leben gerufen. Zu Beginn wurde das gerade von den Männern aber nicht so ernst genommen», resümiert eine langjährige Syna-Mitarbeiterin die schwierige Anfangszeit und fügt an: «Wir mussten uns anfangs mehr rechtfertigen als unsere Kollegen.»

Zentrale Rolle erkämpft

Heute ist die Gleichstellung fester Bestandteil der Gewerkschaftsarbeit. Trotzdem ist die Diskriminierung von Frauen in vielen Bereichen der Gesellschaft noch immer eine Tatsache. Für Véronique Rebetez, Leiterin Fachstelle Gleichstellung bei Syna, sind gerade Gesamtarbeitsverträge ein wichtiges Mittel dagegen. Hier können Massnahmen wie ein besserer Kündigungsschutz nach dem Mutterschaftsurlaub, transparente Löhne oder ein längerer Vaterschaftsurlaub verankert werden. Ein wichtiger Hebel, doch es braucht auch Bewegung auf politischer Ebene. Rebetez fordert daher alle auf, gemeinsam am 14. Juni am Frauen*streik teilzunehmen und für unsere Werte einzustehen: «Wir fordern ein Ende jeglicher Diskriminierung am Arbeitsplatz. Gleiche Löhne, gleiche Renten und ein gutes Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben, damit Frauen auch nach Familiengründung im Berufsleben bleiben können.» Dafür müssen wir – die Gewerkschaften, Frauen und Männer – auch heute noch vehement einstehen.

Errungenschaft Vaterschaftsurlaub

Dass politischer Druck wirkt, beweist die Annahme der von Syna lancierten Vaterschaftsurlaubs- Initiative im Herbst 2020. Mit der gewonnenen Volksabstimmung stehen frischgebackenen Vätern seit 2021 zwei Wochen Vaterschaftsurlaub zu. «Ein Vaterschaftsurlaub hat aber nichts mit Ferien gemeinsam! Ein Neugeborenes bedeutet neben viel Freude auch Arbeit und grosse Verantwortung», ergänzt Arno Kerst, Mitinitiator und ehemaliger Syna-Präsident. Der Vaterschaftsurlaub ist wichtig, weil er einen besseren Rahmen dafür schafft, dass Frauen auch nach Familiengründung weiter berufstätig bleiben (können). Denn es zeigt sich: Frauen, die die Zeit direkt nach der Geburt als belastend erleben, kehren tendenziell weniger wieder in den Beruf zurück. Für Kerst ist klar: «Ein Vaterschaftsurlaub macht noch keine Gleichstellung, doch er war ein wichtiger Schritt in diese Richtung und ein grosser Erfolg von Syna!»

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